Kredit für Azubis
Kredit für Azubis – Verwendungszweck
Azubis erhalten wegen ihres geringeren Einkommens meistens nicht so einfach einen Kredit. In der Realität ist das zwar oft kein Problem, denn während der Ausbildung benötigen viele keine größeren Summen und können von den Einkünften aus ihrer Ausbildung gut leben.
Trotzdem kann eine Kreditaufnahme nötig werden.
Die Hintergründe sind in vielen Fällen individuell sehr verschieden. Aber es gibt typische Situationen, für die ein Kredit aufgenommen werden muss.
Die häufigsten Arten haben wir hier deshalb kurz beleuchtet:
Ratenkredit für Azubis
Der Ratenkredit ist die „klassische“ Kreditform. Die Bank verleiht einen vorher vereinbarten Geldbetrag. Dieser wird später in einzelnen monatlichen Raten zurückgezahlt. Zu den Raten kommen Zinsen hinzu und vereinzelt Gebühren für die Kreditverwaltung oder den Abschluss.
Azubis erhalten Ratenkredite seltener. Denn für die Rückzahlung ist das Einkommen maßgeblich – und das ist bei Menschen in Ausbildung eher niedrig.
Vorteils eines Ratenkredits: Er steht dem Kreditnehmer frei zur Verfügung. Wer also eine Wohnungseinrichtung insgesamt finanzieren muss, darin noch Kosten für den Umzug plant und auch noch in Vorbereitung seiner Ausbildung Anschaffungen wie Computer und Bücher tätigen muss, kann das über einen Ratenkredit umsetzen. Es muss der Bank nicht im Einzelnen nachweisen, wofür er das Geld ausgibt.
Dispokredit für Azubis
Der Dispokredit gehört zu einem Girokonto, wird einmalig beantragt und kann dann ohne konkrete Beantragung für jede einzelne Nutzung nach Bedarf genutzt werden.
Er ermöglicht dem Azubi, sein Konto zu „überziehen“ und kurzfristig auf mehr Geld zugreifen zu können, als er gerade zur Verfügung hat.
Dafür werden Zinsen fällig. Beim Dispokredit sind sie in der Regel wesentlich höher als bei anderen Krediten. Er eignet sich also nicht für alle Zwecke.
Auch hier gilt: Wofür das Geld ausgegeben wird, prüft die Bank nicht nach. Es wird also kein Verwendungszweck festgelegt.
Bildungs- und Ausbildungskredit
Gezielt auf die Anforderungen von Menschen in Ausbildung abgestimmt sind Bildungskredite. Sie stellen entweder in Summe oder monatlich Geld bereit, aus dem der Azubi entweder seinen Unterhalt bestreiten kann oder Schulgeld für bestimmten Ausbildungsrichtungen zahlt.
Der Bildungskredit wird nicht von jedem Finanzinstitut vergeben. Sparkassen und staatliche Geldhäuser richten vergünstigte Kredite ein. Sie werden meist mit niedrigeren Zinsen vergeben und haben kulante Rückzahlungsbedingungen.
In welchem Rahmen der Verwendungszweck festgelegt wird, richtet sich häufig nach der konkreten Kreditart. Schulgelder werden meist direkt an die Ausbildungseinrichtung überwiesen und können nicht vom Azubi frei genutzt werden. Darlehen für den Lebensunterhalt jedoch schon, sind aber wegen möglicher staatlicher Förderungen seltener.
Ausbildungs-BAföG
Wer eine Ausbildung macht, kann staatliche Förderung beantragen. Sie wird durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz geregelt. Aus der Abkürzung davon leitet sich auch die Finanzierungsbezeichnung „BAföG“ ab.
BAföG wird meist über die jeweilige Bildungseinrichtung beantragt. Die Höhe wird nach gesetzlich geregelten Maßstäben bestimmt. BAföG wird als Zuschuss zur Ausbildung gezahlt und muss nach Ende der Ausbildung ganz oder teilweise (je nach Abschluss) zurückgezahlt werden.
Was der Azubi mit dem monatlich erhaltenen Geld macht, bleibt ihm überlassen. Die Verwendung wird nicht vorgeschrieben. Aber es ist auch nicht jeder Azubi berechtigt, BAföG zu erhalten.
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Über welche Kreditarten können die Kunden verfügen?
Ratenkredit
Ratenkredite werden von Banken auch an Azubis vergeben. Die Voraussetzung ist jedoch häufig – neben einem ausreichenden Einkommen oder zusätzliche Bedingungen – die (bedingte oder sogar vollständige) Geschäftsfähigkeit. Sie wird erst mit dem vollendeten 18. Lebensjahr erreicht.
Wer seine Ausbildung bereits mit 16 beginnt, hat daher auf Ratenkredite meist nur beschränkten Zugriff. Eltern müssen den Kreditantrag mit unterzeichnen oder zumindest ihr Einverständnis geben.
Ob und in welchem Umfang Azubis über Ratenkredite verfügen können, hängt also wesentlich von ihrer individuellen Situation ab. Auf einen Kredit verlassen sollten sie sich allerdings grundsätzlich nicht.
Dispokredit
Der Dispokredit hängt mit einem Girokonto zusammen und Girokonten können unter bestimmten Voraussetzungen bereits als Schüler eröffnet werden. Azubis werden meist in eine solchen Kategorie beziehungsweise als Berufsschüler eingestuft – relativ unabhängig von der konkreten Art der Ausbildung selbst.
Als Bestandteil eines Girokontos kann der Dispokredit beantragt werden. Manche Banken unterscheiden hier bei den Voraussetzungen nochmals und sagen auch für Azubis einen Dispokredit erst ab dem 18. Lebensjahr zu. Andere benötigen nur das Einkommen.
Die Höhe des Dispokredits wird am Einkommen orientiert. Üblich ist es – wenn dem Dispo nichts grundsätzlich entgegensteht – die Höhe des monatlichen Einkommens nochmals als Dispokredit zu gewähren oder ein Vielfaches davon – beispielsweise das Doppelte und Dreifache.
Bildungs- und Ausbildungskredit
Bildungskredite sind gezielt auf die Ausbildungs-Situation abgestimmt. Die Anforderungen setzen eine Ausbildung voraus – die wird in der Regel mit einem Ausbildungsvertrag oder der Aufnahmebestätigung der Bildungseinrichtung bestätigt.
Ob und wer einen Bildungskredit erhält, richtet sich nach der Art der Ausbildung, dem Status der Bildungseinrichtung und dem Einkommen der Erziehungsberechtigten.
Die Bewertung erfolgt durch das jeweilige Kreditinstitut. Die Regularien für die Bewertung sind gesetzlich geregelt. Darum können bestimmte Ausbildungsrichtungen grundsätzlich als förderungswürdig gelten und andere nicht, ohne, dass eine Prüfung für jeden Einzelfall erfolgen muss. Das betrifft auch die Ausbildung an bestimmten Bildungseinrichtungen.
Der Bildungskredit entspricht nicht dem BAföG. Er soll in der Regel größere Kostenpunkte, wie Ausbildungsgeld oder Abschlussgebühren decken. Und er wird nicht durch den Staat ausbezahlt, sondern durch eine Bank bzw. ein entsprechendes Kreditinstitut.
Modalitäten bei einem Kredit für Azubis
Prüfung und Beantragung eines Ratenkredits
Wie beschrieben, können Azubis einen Ratenkredit beantragen. Meistens müssen sie dazu volljährig sein. Einzelne Banken setzen sogar, fachlich gesprochen, die vollständige Geschäftsfähigkeit voraus und gewähren Kredite generell erst ab dem 21. Lebensjahr.
Azubis, die unter 18 (oder 21) sind, müssen eine Einwilligung der Eltern vorlegen.
Auch wenn das Alter formal erreicht ist, gelten noch die üblichen Zugangsvoraussetzung für eine Ratenkredit. Dazu gehören ein regelmäßiges und ausreichend hohes Einkommen (die größte Hürde für Azubis) und eine ausreichend umfangreiche Kreditwürdigkeit (die 2. Hürde).
Das Einkommen von Azubis ist meistens gering. Das senkt auch die Höhe der verfügbaren Kreditsumme wesentlich. Azubis erhalten also oft nur Ratenkredite von geringerem Umfang im niedrigen 4-stelligen Bereich.
Voraussetzungen sind:
- das Einkommen muss die geplante monatliche Rate sicher und plausibel ermöglichen
- der Ausbildungsvertrag reicht über die Dauer der Rückzahlung und sieht eine Vergütung der Ausbildung vor
- bei vielen Banken muss die Probezeit bereits verstrichen sein
- Schufa-Einträge dürfen nicht vorliegen
Erleichterter Zugang kann bei der Finanzierung von Fahrzeugen über einen Kredit bestehen. Denn Banken nehmen das Fahrzeug als Sicherheit und gehen dann von einem geringeren Ausfallrisiko aus.
Je nach Situation können Eltern den Kredit beantragen oder als Bürgen für eventuelle Ausfälle eintreten und damit die Wahrscheinlichkeit für die Kreditvergabe erhöhen.
Dispokredit für Azubis
Dispokredite gehören zum Girokonto. Sie werden separat oder schon bei der Kontoeröffnung beantragt. Ihr Umfang wird in der Regel am Einkommen orientiert und kann dementsprechend von Zeit zu Zeit angepasst werden.
Wann und unter welchen Voraussetzungen ein Dispokredit vergeben wird, regelt jede Bank für sich. Verbindliche Voraussetzung ist ein regelmäßiges Einkommen. Denn daraus wird der Kredit später zurückgezahlt.
Es fallen aber erhöhte Zinsen an, denn die Bank räumt die Möglichkeit ein, dass der Azubi den Kredit jederzeit ohne Ankündigung nutzen kann.
Hohe Zinsen und oft geringer Umfang des Dispokredits machen diese Form allerdings komplett ungeeignet zur Finanzierung der Ausbildung. Meistens kann der Dispo nur ein unterstützender „Puffer“ für den Monatsanfang.
Bildungs- und Ausbildungskredit
Der Ausbildungskredit kann entweder über die Bildungseinrichtung beantragt werden (zum Beispiel wenn sie mit einer Bank kooperiert) oder bei einer Bank direkt. Sparkassen und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellen für Ausbildungskredite regelmäßig große Summen bereit.
Vorgelegt werden muss:
- Identitätsnachweis mit Alter
- ein gültiger Ausbildungsvertrag
- Nachweise von ggf. sonstigem Einkommen
- Nachweise über Höhe der Ausbildungskosten (soweit nicht im Vertrag enthalten)
- ggf. zusätzliche Kostennachweise, die der Bildungskredit decken soll (beispielsweise die Unterbringung)
- Einkommen der Erziehungsberechtigten zur Bewertung der Berechtigung
- je nach Bank weitere Unterlagen und Nachweise
Moneycheck Verbraucher Tipp:
Für Azubis ist es schwierig einen Kredit zu bekommen. Manchmal liegt es daran, dass der Auszubildende noch zu jung ist. Der weit häufigere Ablehnungsgrund ist allerdings das geringe Einkommen von Azubis.
Wer als Azubi trotzdem einen Ratenkredit braucht (eventuell für den Umzug oder einen neuen Computer), kann seine Chancen deutlich verbessern:
- wenn er die Kreditsumme so niedrig wie möglich ansetzt - also alles heraus rechnet, was nicht unbedingt zu diesem Zeitpunkt angeschafft werden muss
- wenn er seine Eltern als zweite Kreditnehmer heranziehen kann und damit deren bessere Bonität nutzt
- wenn er mit seinem Bankbetreuer offen darüber spricht, wofür er den Kredit benötigt. Auch wenn er formal darüber nicht Auskunft geben müsste.
Anders sieht es aus, wenn der Kredit die Ausbildung finanzieren soll. Informieren Sie sich in diesem Fall gezielt über Bildungskredite oder prüfen Sie, ob Ihnen Ausbildungs- bzw. Schüler-BAföG zustehen. Diese Darlehen sind meistens wesentlich günstiger als Bankkredite.
Absolut ungeeignet ist ein Dispokredit. Er ermöglicht lediglich ein kurzfristiges Überziehen des Kontos. Der Dispokredit hat zumeist einen geringen Umfang und sehr hohe Zinsen.
Voraussetzungen für einen Kredit für Azubis
Bonität und Schufa
Als Bonität wird allgemein die Kreditwürdigkeit bezeichnet. Sie setzt sich zusammen aus dem Einkommen und dem Zahlungsverhalten in der Vergangenheit.
Für das Zahlungsverhalten wird der Schufa-Score herangezogen. Er sagt aus wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Kreditnehmer die Raten zahlen wird. Je höher dieser Score ist, desto besser.
Einträge über nichterfüllte Verbindlichkeiten dürfen der Schufa nicht vorliegen, sonst platzt der Antrag in der Regel.
Ausnahme: Bildungskredite. Hier können abweichende Bewertungskriterien greifen.
Kreditsicherheiten
Wer ohne Sicherheiten einen Kredit beantragen will, hat als Azubi meist schlechtere Karten. Es lohnt sich der Bank zu erklären, wofür das Geld benötigt wird. Daraus kann auf Nachhaltigkeit und Verwendung geschlossen werden. Bisweilen erhöht das die Kreditwürdigkeit.
Eine Sicherheit kann beispielsweise für den Autokauf angenommen werden. Das Fahrzeug selbst dient dann als Sicherheit und wird über die Bank finanziert.
Aber auch wer ausbildungsrelevante Kosten decken will – wie einen Umzug an den Ausbildungsort oder die Kaution für eine angemietet Wohnung – hat dafür unter Umständen bessere Karten als für einen Trip in die Südsee.
Eltern-Bürgschaften und Zweite Kreditnehmer
Ist ein Kredit nötig, können die Eltern nicht nur mit der Zustimmung mitwirken. Sie können selbst für die Erfüllung der Kreditvereinbarungen bürgen (das bedeutet: Kann der Azubi nicht zahlen, übernehmen das die Eltern) oder sie lassen sich direkt als Kreditnehmer mit in den Kreditvertrag schreiben.
Höhe der Kreditsumme
Die Höhe der Kreditsumme ist wichtig. Azubis bekommen meistens weniger. Hier lohnt es sich zu rechnen, was wirklich über einen Kredit finanziert werden muss. Denn eine abgelehnte Kreditanfrage senkt den Schufa-Score, was für spätere Anfragen den Negativ-Effekt erhöht.
Was nützt ein Vergleich vor Kreditabschluss?
Da viele „klassische“ Banken bei der Kreditvergabe an Azubis zurückhaltender sind, haben sich insbesondere Online-Banken auf diesen Bereich spezialisiert.
Diese Banken finden sich durch gezielte Suche – aber effizienter ist in der Regel ein Vergleich. Er findet die relevanten Angebote und ist bereits an den Voraussetzungen des Azubis ausgerichtet. Damit fallen unpassende Angebote direkt aus der Suche heraus.
Der Kreditvergleich erfolgt (wenn angegeben) ohne Schufa-Mitteilung und wirkt also auch bei Ablehnung nicht negativ. Er ist kostenlos und verpflichtet nicht zum Abschluss.
Ein seriöser Vergleich ist grundsätzlich essentiell um herauszufinden, wer die besten Zinsen anbietet. Besonders für die Suche nach Bildungskrediten gibt es gesonderte Kategorien.
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