Zessionskredit
Was ist ein Zessionskredit?
Als Zessionskredit wird eine Kreditform mit besonderer Sicherheit der Bank gegenüber bezeichnet. Anstelle von monetären, dinglichen oder Eigentums-Sicherheiten werden offene Forderungen der Bank überlassen.
Die Kreditvergabe und die Überlassung der Kreditsumme werden wie bei anderen Kreditarten auch geregelt. Der Kreditnehmer erhält die Kreditsumme ausbezahlt (oder die Summe wird an einen Vertragspartner oder Lieferant des Kreditnehmers gezahlt, der damit entgolten werden soll). Später zahlt der Kreditnehmer den Kredit in Raten ab.
Der Bank werden die offenen Forderungen über eine Abtretungserklärung überschrieben. Sie darf bei bestimmten Voraussetzungen anstelle des Kreditnehmers die offenen Forderungen einziehen. Diese Voraussetzungen werden beispielsweise durch das Nichtzahlen der Raten oder durch die Insolvenz des Kreditnehmers erfüllt.
Das Volumen dieser Kredite ist meist nicht besonders umfangreich.
Es gibt verschiedene Arten von Zessionskrediten.
Offene und stille Zession
Der offene Zessionskredit
Als offen gilt ein Zessionskredit, wenn diejenigen, deren unbeglichene Rechnungen als Sicherheit eingereicht wurden, über genau diesen Umstand informiert werden.
Die Folge: Sie müssen die offene Rechnung jetzt nicht dem Kreditnehmer gegenüber begleichen – der die Rechnung eigentlich gestellt hat – sondern sie wird an die Bank gezahlt und gilt erst dann als beglichen.
Der stille Zessionskredit
Im Gegensatz zum offenen, wird beim stillen Zessionskredit niemand anders über die Abtretung informiert. Diejenigen, die ihre Rechnungen an den Kreditnehmer zahlen müssen, tun das auch. Er erhält also das Geld. Es können Treuhänderkonten angelegt werden, auf denen die Summen weiterhin als Sicherheit „geparkt“ werden, falls der Kredit noch nicht abbezahlt ist. Im Einzelnen wird das zwischen Bank und Kreditnehmer geregelt.
Einzel-, Mantel- und Globalzession
Es können – je nach Höhe der zu leistenden Sicherheiten – einzelne Forderungen an die Bank abgetreten werden. Oder mehrere bestimmte Forderungen werden der Bank überlassen, andere hält der Kreditnehmer weiterhin selbst (Mantelzession). Oder alle Forderungen des Kreditnehmers werden als Globalzession an die Bank als Sicherheit übergeben.
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Für wen eignet sich ein Zessionskredit?
Der Zessionskredit ist eine Kreditart, die für Unternehmen eingesetzt wird. Ziel ist in der Regel die Herstellung von Liquidität – bei gleichzeitigem Mangel an anderen Sicherheiten. Drittschuldner des Kreditnehmers – also die, deren offene Rechnungen als Sicherheit dienen sollen – sind in der Regel ebenfalls Unternehmen.
Für Privatpersonen eignen sich Zessionskredite nicht. Auch für Selbstständige oder Freiberufler sind in der Regel andere Kreditformen von größerem Vorteil.
Wer vergibt solche Zessionskredite?
Größere private und halbstaatliche Banken und Banken mit dem Ziel der Wirtschaftsförderung vergeben Zessionskredite. Die Voraussetzungen ergeben sich aus vertrags- und kreditrechtlichen Hintergründen, die bei der Vergabe eines solchen Kredits eine wesentliche Rolle spielen und entsprechend umfangreich geprüft werden müssen.
Die Kreditvergabe erfolgt durch ein Vertragsgeschäft zwischen der Bank und dem Kreditnehmer. Der Kreditnehmer bleibt – trotz Abtretung – der wirtschaftliche Gläubiger seinen Forderungen gegenüber. Die Bank erhält ein beschränktes Verwertungsrecht bezogen auf die Kreditvergabe.
Zinsen und Rückzahlung beim Zessionskredit
Für den Zessionskredit werden Zinsen fällig – wie bei anderen Krediten auch. Die Rückzahlung wird vertraglich mit der Bank vereinbart und kann in Raten, nach Stundung oder komplett aus Auftragsgewinn erfolgen. Nach der vollständigen Rückzahlung des Kredits inklusive Zinsen erhält der Kreditnehmer alle Verwertungsrechte aus den abgetretenen Forderungen zurück.