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Was ist die Kopfpauschale bei den Krankenkassen?

Was ist die Kopfpauschale? Definition und Erklärung

Im Gesundheitswesen beschreibt die Kopfpauschale ein Modell zur Beitragsfinanzierung der gesetzlichen Krankenkassen. Sie gehört zu einem Reformkonzept der Bundesregierung, das bereits Anfang des Jahrtausends in Gespräch gebracht wurde, sich bislang jedoch nicht durchsetzen konnte.

Unter der Kopfpauschale ist ein Konzept zu verstehen, bei dem jeder bei einer Krankenkasse gesetzlich Versicherter einen pauschalen, einkommens- und risikounabhängigen Beitrag entrichtet. Dementsprechend müsste jedes Mitglied den gleichen einheitlichen Beitrag für den Versicherungsschutz zahlen, ganz gleich ob Besser- oder Geringverdiener.

Für Geringverdiener, so die Planung, müsste im Falle einer Einführung der Kopfpauschale, ein Sozialausgleich geschaffen werden, welcher über Steuergelder finanziert werden könnte. Bei einer möglichen Umsetzung der Kopfpauschale zahlen Arbeitgeber zwar weiterhin ihren Beitragsanteil, dieser wäre jedoch fixiert und unabhängig von steigenden Kosten im Gesundheitswesen.

Um den Wettbewerb unter den Krankenkassen zu stärken, dürften diese ihre Kopfpauschale auch senken. Umsetzbar wäre eine Beitragssenkung jedoch nur, wenn diese Reduzierung der Kopfpauschale für alle Mitglieder gleich hoch ausfällt.

 

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Der Zusatzbeitrag: Die kleine Kopfpauschale?

Zusätzlich zu den gesetzlich festgelegten Beitragssätzen kann jede Krankenkasse einen Zusatzbeitrag erheben, zum Beispiel um finanzielle Defizite aufzufangen. Bis Ende 2014 war dieser Zusatzbeitrag, der allein vom Arbeitnehmer zu tragen war, ein einkommensunabhängiger Betrag und konnte entsprechend als Einstieg zur Kopfpauschale betrachtet werden. Seit 2015 wurde dies jedoch gesetzlich geändert und ein einkommensabhängiger Zusatzbeitrag eingeführt, so dass der Bezug zur Kopfpauschale nicht mehr gegeben ist.

 

Wie werden ärztliche Leistungen mit der Kopfpauschale vergütet?

Das Modell der Kopfpauschale sieht nicht nur vor, einen einheitlichen Mitgliedsbeitrag pro Kopf zu erheben, sondern auch die Leistungsträger, sprich die behandelnden Ärzte, pauschal pro Patient oder Behandlungsfall mit einer Kopfpauschale zu vergüten. Ziel der Kopfpauschale ist es hierbei, die Anzahl der Patienten bei gleichzeitiger Leistungsreduzierung zu erhöhen.

 

Was sind die Vorteile der Kopfpauschale?

Der auf den ersten Blick ersichtliche Vorteil der Kopfpauschale ergibt sich für Besserverdienende, die daraus einen erheblichen finanziellen Nutzen ziehen werden. Wenn Personen mit hohem Einkommen in der gesetzlichen Krankenkasse weniger Beiträge als bei einer privaten Krankenversicherung zahlen, müssten sich die Privatversicherer in der Folge dazu veranlasst sehen, ihre Beitragskalkulationen zugunsten der Versicherten anzupassen.

Ein großer Vorteil der Kopfpauschale ergibt sich für die Arbeitgeber. Mit steigenden Beiträgen für die Versicherten erhöhen sich auch die Lohnnebenkosten für die Arbeitgeber. Auf lange Sicht mag dieser Kostenanstieg eine „Bremse für den Arbeitsmarkt“ bedeuten und damit ein Risikofaktor für die deutsche Wirtschaft darstellen. Durch Einführung der einkommensunabhängigen Kopfpauschale müssen Arbeitgeber zwar weiterhin einen festen Anteil für die Krankenversicherungsbeiträge zahlen, dieser wird jedoch festgelegt und wäre von den steigenden Gesundheitskosten entkoppelt.

 

Was sind Nachteile der Kopfpauschale?

Ein wesentliches Argument, das Gegner der Kopfpauschale anbringen, ist vor allem das soziale Ungleichgewicht, bei dem Gering- und Besserverdiener gleich viel für den Gesundheitsschutz zahlen müssten. Zwar könne ein steuerlicher Zuschuss die Mehrbelastung für Geringverdiener reduzieren, dennoch würden sich ihre Kosten im Vergleich zur bisherigen Beitragsbemessung erhöhen.

Darüber hinaus würde die Umstellung vom bisherigen Krankenkassenbeitragssatz auf eine Kopfpauschale mit einem hohen finanziellen Aufwand einhergehen. Experten schätzen Kosten im Euro-Milliardenbereich.

Für Ärzte kann sich aus der Einführung der Kopfpauschale ein wirtschaftlicher Nachteil ergeben, zum Beispiel dann, wenn sie viele Patienten mit behandlungsaufwendigen Therapien (zum Beispiel chronisch Kranke) versorgen müssen.

 

Welche Alternativen gibt es zur Kopfpauschale?

Gegner der Kopfpauschale plädieren für die Einführung der sogenannten Bürgerversicherung. Eine Mitgliedschaft wäre für alle Bundesbürger gesetzlich verpflichtend, das System der privaten Krankenversicherungen würde abgeschafft. Ähnlich wie die Kopfpauschale ist die Bürgerversicherung ein Modell, um den Finanzierungsproblemen der Krankenkassen entgegenzuwirken.