Neue EU-Regelungen zur Anlageberatung

Beraterwelt 3.0 – die neuen EU-Regelungen zur Anlageberatung

Mein Geld TV Expertenrunde zum Thema Anlage
FinVermV, IDD, LVRG2 – all diese neuen EU-Regeln zur Anlageberatung stellen für jeden Vermittler einen enormen Aufwand dar. Aber auch die Haftungsdächer und die Maklerpools beschweren sich über die Kosten. Zusätzlich hinzu kommt noch die ganze Welle der Digitalisierung, die die Regelungen eigentlich vereinfachen sollte. Wo die Haftungs- und die Beratungsreise hingehen wird, darüber sprechen Experten im Mein Geld TV-Roundtable mit Isabelle Hägewald.

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Welche Regulierungen ergeben Sinn beziehungsweise haben eine Berechtigung und welche bremsen eher das Geschäft?

Die Antworten der Experten: Grundsätzlich sind die Regulierungen in ihrer Absicht positiv zu bewerten, in der praktischen Umsetzung gibt es allerdings zu viele bürokratische Hürden, als dass tatsächlich ein positiver Effekt eintreten kann. Der Verbraucherschutz als großes Thema der neuen EU-Regelungen ist dafür ein gutes Beispiel: Zwar ist es von der Idee gut und sinnvoll, den Verbraucher davor zu schützen, keine falschen Investitionen zu tätigen, in der Praxis verhält es sich aber eher andersherum. Durch das Einwirken auf die freie Marktwirtschaft der vielen Maklerunternehmen wird eine unabhängige Beratung, die für den Verbraucher eigentlich viele Möglichkeiten für freie Entscheidungen bietet, abgeschnitten. Infolge der Regularien werden damit Transparenz und Unabhängigkeit reduziert, was wiederrum gegen den Verbraucherschutz spricht.

Warum ist Honorarberatung immer noch ein schwieriges Thema in Deutschland und welche Zukunft hat die Honorarberatung?

Die Antworten der Experten: In Deutschland ist die Honorarberatung noch wenig populär: Anders als bei einem Anwalt oder einem Steuerberater sind die wenigsten Menschen bereit, einen Anlageberater stundenweise zu bezahlen. Viele sind der Ansicht, dass sie diese Dienstleistung kostenfrei in Anspruch nehmen können. Wer darüber hinaus als Honorarberater tätig sein möchte, muss seine Tätigkeit neu ausrichten und kann nicht als Makler oder Versicherungsvertreter arbeiten. Anders verhält es sich bei der Honorarvermittlung, die bereits sehr präsent ist: Hierbei zahlt der Kunde erst ein Honorar, wenn es tatsächlich zum Abschluss eines Vertrags kommt.

Welche Rolle wird Digitalisierung für den Berater in Zukunft spielen und wie sollte er sie anwenden?

Die Antworten der Experten: Bereits heute nimmt das Thema Digitalisierung eine wichtige Rolle ein – ein weiteres Wachstum ist absehbar, die langfristigen Auswirkungen werden von vielen aber noch unterschätzt. Eine digitale Aufstellung in Abläufen und Prozessen sei daher schon jetzt unabdingbar. Aber selbst wenn die digitale Welt, Menschen die zeitunabhängige Möglichkeit bietet, jederzeit auf die vielfältigsten Angebote zurückzugreifen, macht sie eine professionelle Beratung jedoch längst nicht überflüssig. Im Gegenteil: Die Kombination von Beratung und Technik wird immer weiter in den Fokus rücken – mit einem Berater, der auch das Know-how hat, die vorhandene Technik zu steuern.